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Clash

Zeitschrift des Internationalen Infoladen-Treffens

ein Vorwort | Editorial Nr. 0 | Offener Brief Nr. 3 | Editorial Nr. 6

Die "Clash – Zeitung von/für Widerstand in Europa" (ab Nr. 8 mit dem veränderten Untertitel "Internationale Zeitung") enstand auf Initiative des Internationalen Infoladentreffens – International Infoshop Meeting (IIM). Das IIM, die große Schwester des BILT sozusagen, kam ab 1988 zusammen und war mehr westeuropäisch anstatt international. Wann es das letzte IIM gab (oder ob sich die alten Beteiligten immer noch heimlich im Untergrund von Amsterdam tagen) entzieht sich unserer Kenntnis, allerdings lassen sich Nachweise für das IIM bis ins Jahr 1993 finden.
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Die Zeitung Clash erschien ab ca. 1989. Sie war von Anfang an als zweisprachige Zeitschrift angelegt, wobei die englischen und deutschen Texte nicht in einer Ausgabe erschienen, sondern in einer jeweilig eigenen. Es wurden allerdings nur Texte abgedruckt, die in beiden Sprachen vorlagen oder sich übersetzen ließen, so daß die beiden Ausgaben je einer Nummer sich sicher zum "Finde 7 Unterschiede"-Spiel eignen, da sie fast identisch waren.
Die Zeitschrift des IIM entwickelte schnell ein eigenes Leben, war jedoch immer eng an das IIM angebunden. So gab es auf den IIM-Treffen immer eine Clash-AG. Die Redaktion saß, zumindest wenn mensch die häufig wechselnde Postadresse und die Formulierungskünste der Editorials als Indizien gelten läßt, in Amsterdam. Sie hatten allerdings nur technische Aufgaben: eingeschickte Texte übersetzen, layouten, Hefte drucken, verschicken. Ansonsten gab es eine "international" zusammengesetzte Redaktion, die für die inhaltlichen Fragen zuständig war, über deren Arbeitsweise aber nichts weiter bekannt ist.
Obwohl vom IIM initiiert finden sich in der Clash kaum Artikel zu Infoläden. Als Motivation, die Clash herauszubringen, wurde allerdings auch angegeben, daß die Infoläden-MacherInnen nicht Dienstleistungsunternehmen für die Szene sein wollen, sondern selbst als politische Subjekte ernstgenommen werden. Dementsprechend sollte die Clash ein Forum sein, politische Diskussionen international zu führen und Erfahrungen der Kämpfe in den verschiedenen Ländern auszutauschen.
Auffällig an der Clash ist eine starke antiimperialistische Ausrichtung, die damals in der Form – positiver Bezug auf alle möglichen und unmöglichen nationalen Befreiungsbewegungen – sicherlich weitverbreitet war, jedoch überrascht, daß sich diese Ausrichtung in der Clash bis Anfang der 90er Jahre durchgezogen hat.
Nichtsdestotrotz ist die Clash interessant und gehört in jeden Infoladen, da sie einen rechten guten Überblick über die Situation und Diskussionen Ende der 80er/Anfang der 90er zu vermitteln vermag – und dies aus einer länderübergreifenden Perspektive, auch wenn die deutsche Dominanz auch innerhalb der Clash gelegentlich kritisiert wurde.
Die Clash erschien 2 bis 4 mal jährlich, die Planung der Schwerpunktthemen wurde 3 Hefte im Voraus vorgenommen, um die Beteiligung aller zu ermöglichen. Trotzdem ging sie ein, ob vor oder nach dem IIM, ist eine Preisfrage, für deren Lösung wir ein Clash-Abo für das Jahr 2001 ausloben (für dann Fall, daß sich herausstellt, daß sie überwintert hat und von uns erfolgreich reanimiert werden konnte).
Im folgenden dokumentieren wir einige Texte aus der Clash mit Infoladenbezug.

Alle Infos entnahmen wir der Zeitschrift Clash. Über Korrekturen und weitere Hinweise würden wir uns freuen.


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Nr 0, Editorial, Zum Selbstverständnis des IIM und der Zeitung Clash

seit längerer zeit gibt es eine diskussion um eine internationale bzw. (west-)europäische zeitung. das ergebnis dieser diskussion haltet ihr nun in der hand.
die idee entstand aus den diskussionen um den boykott der zeitung knipselkrant und hat sich innerhalb der internationalen infoladenstruktur entwickelt, international heißt in dem fall: es waren/sind frauenund männer aus sieben westeuropäischen staaten beteiligt.
in unseren diskussionen - damals dachten wir noch nicht im traum an diese zeitung - stellten wir als ein gemeinsames problem den charakter des dienstleitungsbetreibes der verschiedenen infoläden fest. wir sind die leute, die massen an post sortieren, archivieren, verschicken, die sich mit rechnungswesen, buchführung und kopiermaschinenverleihern rumschlagen, das alles nur, weil die infovernetzung zwischen den verschiedenen stattfindenen kämpfen wichtig ist. zeitungen und flugblätter aus dem widerstand müssen unter die menschen - die läden sind oftmals die einzigen wirklich öffentlichen anlaufstellen in vielen städten. an der ganzen sache ist allerdings ein haken: mit dem organisieren der techniks sind die meisten ladengruppen ausgelastet. die vermittlung der kämpfe in form riesiger papierberge ist arbeit - die politik wird woanders gemacht. z.b. ein antifa-plenum macht politik oder ein/e richtige/r häuserkämpfer/in macht politik: ist damit also subjekt: - der/die länden sind objekt der begierde! dort kriegt kämpfer/in immer alles, was das herz begehrt - oder auch nicht - weil die ladengruppe gerade mit was anderem beschäftig ist, vielleicht besetzen sie gerade ein haus oder sind auf der ICC-tagung, oder, oder, oder...
dieser zustand - erstmals so krass festgestellt in den gemeinsamen diskussionen - hat uns erschreickt. dienstleistungsbetreib zu sein ist kein angenehmes gefühl, gerade auch weil wir eine politik vertreten und unterstützen, die prinzipiell gegen die funktionalisierung und gegen den konsumterror eintritt/kämpft.
und dann wäre da noch die poltische dimension dieser tatsache: die medienmacht der herrschenden - ihr kaum angetastetes monopol - ist ein wesentlicher bestandteil ihrer macht. das war z.b. im nazifaschismus so (die meisten wissen davon: volksempfänger und gleichschaltung der medien) und hat bis heute eine ungebrochene kontinuität: kriminalisierung der zeitungen des widerstandes, besonders weit fortgeschritten in der BRD, nachrichtensperre - wie gerade erst wieder in spanien (und in der BRD) zum hungerstreik -, verdrehung der tatsachen in ihren schweineblättern, gezielte hetzkampagnen um kriminalisierung und andere angriffe vorzubereiten, massive falschmeldungen: kurz und gut, das bezeichnen wir als gezielte massenmanipulation zur aufrechterhaltung ihrer macht. derweil sitzen wir auf unseren papierbergen und sind emsig damit beschäftig, den laden am laufen zu halten oder wir pflegen unsere - zwar vorhandene, aber oftmals mit papierlawinen zugeschüttete - politische identität und tun ihr was gutes, indem wir selbstverständlich auch politische kämpfe führen. und das wird jetzt alles sofort ganz anders: wir haben beschlossen (!!!) über die politische funktion der läden hiaus eine politische identität, ein profil zu entwickeln. die info's, die wir haben auch gezielt einzusetzen - auch auf dem hintergrund, die medienpolitik der herrschenden aktiv anzugreifen und die vernetzung der kämpfe weiter voranzutreiben:
"george jackson sagt: 'connection, connection, connection, was bedeutet: bewegung, internationale koordination, bewußtsein, gemeinsamer kampf.' also die bestimmung der information/kommunikation als vehikel der zirkulation, der diffusion, der sozialisation, nicht nur der politischen diskussion und des revolutionären wissen, sondern auch der FÄHIGKEIT ZU KÄMPFEN und zu handeln. information ist macht, BEFREIUNG, KRIEG.
der raum der internationalistischen praxis deckt sich nicht mehr mit dem geografischen raum der nationalen realität, sondern mit dem immer dichter werdenden raum der INTERNATIONALEN SOZIALEN KOMMUNIKATION.
... d.h. durch information, die gleichzeitig zirkulation von politischen thesen, von befreiungsprojekten, von konkreten kampfinhalten, von bedürfnissen, von kampferfahrungen ist: information, die die fähigkeit bedeutet, das verhalten und die taktischen schritte des klassenfeindes und des imperialismus vorwegzunehmen: information, die kenntnis des territoriums, akkumulation des proletarischen wissens, also PROLETARISCHE WISSENSCHAFT ist; information, die ein bruch mit der revisionistischen logik der 'nationalen wege', überwindung von provinzialismus und nationalismus, begründung der revolutionären, internationalen kooperation in der epoche der informatik und der roboter ist." (aus einem papier der roten brigaden, italien)
ein projet darin ist diese zeitung.


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Nr 3.

Offener Brief der CLASH-AG des BRD-INFOLADEN-TREFFEN an

  • die BRD-Infoläden
  • die internationalen Infoläden
  • CLASH
Zwei Männer haben die Diskussion auf dem Treffen in diesem Brief zusammengefaßt. Wir finden es wichtig, bei dem nächsten BRD-Infoladentreffen darüber mit vielen zu diskutieren!
Es gibt in den unterschiedlichen BRD-Läden die unterschiedlichsten Reaktionen auf die CLASH, von 'Weg mit dem Scheiß' bis 'Hurra, da ist sie ja endlich!' - Reaktionen, die sich zuweilen quer durch die Ladengruppe ziehen.
Hauptargument gegen die Zeitung ist, daß es schon so viele anderen Zeitungen gibt, die im Prinzip das Gleiche leisten können.
Bei uns besteht allerdings Konsens darüber, daß die anderen Zeitungen mehr oder weniger eine 'nationalstaatliche' Verbreitung haben und es uns um einer internationale Diskussion geht - die auch in einer internationalen Zeitung geführt werden muß (die zweisprachige Erscheinungsweise ist uns dabei wichtig).
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Es gibt für uns Gründe, warum wir eine internationale Diskussion wollen:
  • Der 'revolutionäre' Widerstand in der BRD sieht sich nicht selten als Nabel der Welt. Viele sehen die BRD als Hegemonialmacht in der EG, die EG als neue weltweite Hegemonialmacht. Doch Jammern ersetzt genaueres Analysieren (das ist z.B. eine Kritik der italienischen GenosInnen an dem internationalen Häuserkampftreffen in HH gewesen).
    In anderen Ländern wird viel analytischer diskutiert. Viele GenossInnen in anderen Ländern sehen so die Situation viel optimistischer. Wir denken, daß wir von ihnen viel lernen können. (Es ist bezeichnend, daß Menschen in anderen Ländern die Notwendigkeit einer internationalen Diskussion viel selbstverständlicher sehen und sie unbedingt wollen.)
  • In der BRD gab/gibt es Diskussionsprozesse, die uns wichtig sind, in andere Länder weiterzugeben. So sind z.B. die schwedischen GenossInnen mit einer neuen Repressionswelle konfrontiert, wo wir ihnen unsere Erfahren um die Aussageverweigerung vermitteln können.
  • Der WNC-Artikel in der Nr. 2 [der Clash] ist für uns ein gute Beispiel, wie internationale Diskussion aussehen kann:
    Aus einem anderen Land erfahren wir neue Aspekte für eine Diskussion, die bei uns schon sehr lange läuft. (...)
  • Durch internationalen Austausch können wir die Situation in anderen Ländern besser einschätzen, bekommen wir neu Anstöße, merken wir, daß es tausend phantasievolle Widerstandsaktionen jenseits von Scheiben smashen und Schlösserverkleben gibt und auch mit wenigen viel möglich ist.
Für die internationale Diskussion brauchen wir die CLASH. Veranstaltung über die jeweilige Situation in anderen Ländern erreichen zu wenige Menschen, Diskussionen über Veranstaltungen verlassen selten die Stadst-Region.

Der bisherige Mangel an Diskussionen in der CLASH liegt u.E. an dem Konsumverhältnis der LeserInnenschaft, inclusive der Menschen in den Infoläden. Wenn wir hier sagen, wir wollen eine internationale Diskussion, dann bedeutet das für uns:
  1. daß die Diskussionen, die in der Stadt und in der Region laufen, die für eine internationale Diskussion wichtig sind, übersetzt und an die Redaktion geschickt werden.
  2. daß Kritik, die es an der Zeitung/einzelnen Artikeln gibt, zu übersetzen und an die Redaktion zu schicken. Beispiel: ein Laden fand den PKK-Teil in der 0-Nummer Scheiße, weil sie mit einer anderen kurdischen Organisation zusammenarbeiten und die PKK politisch ablehnen. Es wäre Verantwortung dieses Ladens gewesen, die Position der KurdInnen, mit denen sie zusammenarbeiten, in der Zeitung darzustellen.
    In einer anderen Stadt hatte eine Kurdin Kritik an dem dritten (langen) Interview (Nr. 2) mit der YJWK-Vertreterin. Warum habt ihr diese Kurdin nicht interviewt und das Interview an die CLASH geschickt?
    Viele 'DDR'-Läden lehnen die CLASH wegem dem Artikel 'Alptraum Kapitalismus' ab. Sie haben (verständlicherweise) die Schnauze voll davon, daß ihnen 'Besserwessis' erzählen, wie die DDR ausgesehen hat. Wir fänden es gut, wenn Infoläden sich verantwortlich fühlen, diese Kritik in die CLASH zu bringen.
  3. den breiten Vertrieb der CLASH zu organisieren (in den Knast schicken, an Kontakte im Ausland, Handverkauf, Büchertische...). Dieser Anspruch kann nur praktisch gelöst werden. Und diese Praxis erübrigt die Diskussion, ob die CLASH die Zeitung der Infoläden ist: entweder sind Infoläden verantwortlich für die CLASH und beteiligen sich an ihr - oder nicht.
Vielleicht können wir einen kleinen Anfang machen und unsere Kritik an der CLASH benennen:
  • Vieles in der CLASH hat beschreibenden Charakter, wenige Artikel gehen wirklich in die Tiefe. Aktionen werden aneinandergereiht, oder den LeserInnen aus anderen Ländern bleibt völlig unklar, in welchem Zusammenhang Sachen diskutiert wurden. Zu selten wird sich auf Diskussionen in den einzelnen Städten bezogen. Oft fehlt eine Einleitung, die diese Hintergründe erklären können (...)
  • Wir hatten eine kontroverse Diskussion um Sprache. Wir haben festgestellt, daß es eine künstlich erzeugte Unverständlichkeit gibt, die nur dazu dient, Unklarheiten zu kaschieren (...). Aiuf der anderen Seite darf eine Verständlichkeit nicht auf Kosten des Inhalts gehen. Die ItaliernerInnen sind in ihrer Diskussion weiter als wir und benutzen deswegen eine 'schwierige Sprache'. Wenn bestimmte Begriffe eine Diskussion wiederspiegeln, dann ist es für eine (internationale) Diskussion unumgänglich, diese Diskussion zu vermitteln.
So, wir denken, das reicht ersteinmal, damit ihr euch ein paar Gedanken machen käönnt. Sind ziemlich gespannt auf eure Reaktion.


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Nr. 6 (Juni 1992) aus dem editorial zur geschichte der clash:

So wie schon öfters geschrieben hatten, kommt die Zeitung hervopr aus dem internationalen infoladentreffen. der boden der zeitung war entstanden aus unzufriedenheit mit damaligen strukturen worüber die internationalen austausch von info's und diskussionen liefen. (dies in bezug auf radikale linke gruppen und menschen).
einerseits wurden unterdrückte nachrichten vin eigenständigen redaktionen hergestellt und vertrieben, anderseits kümmerten derzeit auch wenige leute sich darum, daß info's und diskussionen mal veröffentlich und vertrieben werden.
das konsumverhältnis der leserInnen und die macht der infoverbreiterInnen verursachte unsererseits einen zu große kluft. wir leserInnen und infoladenleute wollten eine eigene struktur und zusammenarbeit mit möglichst vielen, oder eigentlich allen, die sich beteiligen wollten an den internationalen diskussionen um den aufbau neuer linker kräfte.
um all diese leute zu erreichen, sond infoläden nur EIN mittel. es ist aber eine öffentlichkeitsstruktur, wo leute diskussionen, organisationen und aktionen anfangen und/oder unterstützen können. die mitarbeiterInnen der infoläden und leserInnen könnten sich aktiv beteiligen an der zeitung mittels das zuschicken von artikeln. die unbekannte aber eigenständige redaktion hätte dann als 'aufgabe' die artikel zusammenzustellen. mitglieder vieler infoläden könnten dann die redaktion mitbestimmen und beeinflussen und auch die inhalte bestimmen. kritiken könnten sowohl in die läden, in die arbeitsgruppen als in die zeitung diskutiert werden.

das war die anfangsidee, und dann erfolgten 2 jahre praxis, wobei wir um einiges schlauer geworden sind. ganz konkret sind wir auf einige grenzen einer internationalen zeitung gestoßen, die unbedingt aufgebrochen werden müssen.
clash erscheint 3-4 monatlich, auf englisch und deutsch. die zeitung wird meistens gelesen durch menschen aus allen teilen Europas und Nord-Amerikas. d.h., daß es meist nicht möglich ist, regional ausgerichtete aktionsberichte oder flugi's zu veröffentlichen. dies gilt genauso für viele artikel aus regionale zeitungen. diese brauchen viel mehr erläuterung und beschreibung der hintergründe, die es in den verschiedenen ländern und regionen gibt. wir selber können die nicht dazuschreiben, weil wir halt keine spezialistInnen auf allen gebieten sind.
auch gibt es sehr oft sprachprobleme (...)
eine sicherlich berechtigte kritik, an uns gerichtet, ist, daß die zeitung zu 'BRD-orientiert' ist. das äußert sich darin, daß die zeitung sich zu sehr mit der politischen lage der linksradikalen bewegung in der BRD beschäftigt hat (...). das hängt teilweise mit der geschichte des infoladen-treffens zusammen. am anfang der treffen, vor ein paar jahren, gab es vor allem in der BRD viele infoläden. und obwohl die internationalen treffen gerade dazu gestartet sind, um auch eine gleichberechtigte internationale diskussion möglich zu machen, ist es immer noch so, daß die art und weise, politik zu machen, wie es sie in der BRD gibt, vorherrschend ist. es wird ein langer prozeß sein, um uns davon los zu lösen, und ein prozeß, der nur möglich ist, wenn sowohl die leute aus dem BRD-beeinflußten raum sich bewußt werden von ihrer vorprägung, und leute mit einer anderen politischen geschichte auch aktiv ihre standpunkte und herangehensweise klarmachen.

auch inhaltlich hat sich in den letzten 2 jahren etwas geändert, obwohl es oft nicht so einfach ist, genau zu beschreiben, was und auf welche art.
natürlich hat die sich schnell ändernde weltlage ihren einfluß. einerseits ist klar, daß der kapitalismus seine position ausgebaut hat, vor allem in betracht auf die ausbeutung der menschen im süden. andererseits gibt es auch viele neue initiativen von unten, in allen teilen der welt, die jetzt nicht mehr auf festgeschriebene 'real-sozialistische' schablonen zurückgreifen können und sich sehr direkt mit ihrer eigenen lage und möglichkeiten beschäftigen (müssen). in einer umbruchsphase wie jetzt ist es noch mal wichtiger, ganz genau alle ohren und augen offen zu halten, unsere und andere geschichte(n) aufzuarbeiten und neue initiativen/ansätze zu erproben.
schon seit langem diskutieren wir auch daran, was darin unsere rolle ist als zeitungsredaktion. klar ist, daß wir mehr wollen als einen internationalen austausch. es ist notwendig, daß auch schritte darüberhinaus genommen werden, und dafür halten wir internationale diskussionen für sehr wichtig. das muß dann auch seinen einfluß haben auf die artikel, die wir reinnehmen. (...)
bis jetzt ist es so, daß ungefähr 1/3 der artikel von uns selber reingebracht werden. das wollen eit auch in zukunft weiter machen. es wäre völlig im gegensatz zu der geschichte der zeitung und der infoläden, um nur als funktionärInnen eine zeitung aus eingeschickten artikeln zu basteln. und auch in betracht aug den prozeß von neubestimmung der linken kräfte, ist die aktive mitarbiet von alle gefragt, also auch die unsere.
d.h. dann aber auch nicht, daß wir das völlig autonom machen. unsere diskussionen werden auch wieder beeinflußt durch das, was uns aufgeschickt wird, und außerdem sind wir als personen nicht losgelöst von den linken kräften...
trotzdem ist es sehr wichtig, daß soviel wie möglich leute sich aktiv beteiligen an den diskussionen in der zeitung. eine praktische initiative, um dies zu ermöglichen, ist gekommen von der zeitungs-ag auf dem ILT [infoladentreffen] in oslo. eine idee, die wir sehr gut finden und unterstützen. die idee ist, daß die zeitungsgruppe auf dem ILT sich beschäftigt mit der organisierung von 'local Clash support groups'. d.h., daß es möglich wird, für gruppen aus verschiedenen ländern, sich direkt an der ag zu beteiligen und so den inhalt der zeitung mitzubestimmen. die ag soll dabei einen größeren kreis von gruppen werden als die heutige, so daß auch andere organisationen außer der infoläden sich daran beteiligen können. (...)

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[zum Anfang]    *    zuletzt aktualisiert am: 06.05.2001